Am 29. August 1430 erfolgte die Grundsteinlegung auf der Westseite, um sich mit den Türmen eine letzte Zufluchtsstätte im Kriegs- und Katastrophenfall zu schaffen

Fast 120 Jahre dauerten mit Unterbrechungen die Arbeiten, bis um 1550 die Turmspitzen auf dem gotischen Unterbau gesetzt wurden.

 

Die Vorhalle mit dem Eingang besitzt einen sehr schönen Staffelgiebel in Backsteingotik.
Heiligenfiguren und Ornamente bestimmen sein Aussehen.
Besonders wertvoll ist über dem Eingangsportal das Kreuzigungsrelief mit einem tiefen Symbolgehalt.

 

 

Die reiche Innenausstattung der spätgotischen Hallenkirche im kunstvollen Stil der Renaissance und des Barock aus dem 17. Jahrhundert gibt dem Kirchenraum nach umfänglichen Restaurierungen heute wieder einen feierlichen Glanz.
Großartig ist der Chorraum gestaltet.
Im Blickpunkt der prächtige Hochaltar aus dem Jahre 1664 mit lebensgroßen Darstellungen des gehörnten Moses und Johannes des Täufers, dem Namenspatron unserer Kirche und Gemeinde.
Über dem Auferstehungsbildnis befinden sich das klassische Stadtwappen von Groß Salze und das Wappen des Erzbischofs von Magdeburg.
Evangelistenfiguren und Siegesengel zeugen vom Sieg des Glaubens über die widergöttlichen Mächte der Welt.
Er wurde gestaltet von den Bildhauern Giegaß aus Magdeburg, Schorigus aus Braunschweig und dem Wittenberger Kunstmaler Schröder.

Eine Rarität für eine evangelische Kirche sind die beiden Beichtstühle beiderseits vom Altar.

 

 

1680 erfolgte der Einbau des Gestühls des adligen Magistrats- auch Ratsherrenstuhl genannt - und der adligen Pfännerschaft.
Die Sprüche weisen auf Amt und Würden hin.

 

Ein sehenswertes Schnitzwerk stellt auch die Chorschranke dar (1682 von Tobias Wilhelmi aus Magdeburg).

 

 

Die zahlreichen Epitaphien (Totengedenktafel), Totenschilder, Wappen und noch erhaltenen Familienstühle, erinnern an die einst einflussreichen Familien der Stadt.
Besondere Verdienste um die Ausgestaltung der Kirche erwarb sich die Familie Esebeck.

 

Zu den größten Kostbarkeiten der Kirche gehört auch die reich gestaltete Barockkanzel aus dem Jahr 1678 gearbeitet von dem Hallenser Bildhauer Maximilian Dreißigmargk.
Sie ruht auf einem vergoldeten Palmenbaum, der wohl den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im Paradies darstellen soll.
Am Aufgang und Kanzelkorb befinden sich reliefhaltige Darstellungen aus dem Leben Jesu, dazwischen Apostelfiguren als Märtyrer der Kirche.
Der Schalldeckel ist eindrucksvoll gestaltet.
Posaunenengel und Taube als Symbol des Heiligen Geistes laden ein zu einem Leben in himmlischer Freude.

Eines der ältesten und wertvollsten Ausstattungsstücke der Kirche: Ein Kruzifix etwa aus dem Jahr 1550.
Es stand wahrscheinlich anfangs auf dem Altar im Chorraum.

 

Mit der Einstellung der Salzgewinnung Ende des 18. Jahrhunderts und dem damit verbundenen Niedergang von Groß Salze, begann auch der allmähliche Verfall der Kirche.
Die letzte größere Renovierung erfolgte 1891.
1981 begann mit kirchlichen und staatlichen Mitteln ein umfangreiches Wiederherstellungsprogramm.
Heute bemüht sich vor allem der Kirchbauverein Schönebeck-Salzelmen um die Erhaltung dieser einmaligen Solepfännerkirche.